Wenn man aus einem Traum erwacht und versucht sich an gerade gesehen Bilder zu erinnern, gelingt dies nur flüchtig. Sie entschwinden immer wieder. Mal taucht kurz ein Detail auf, mal verschwindet ein anderes. Je mehr Zeit verstreicht umso schwieriger wird es, sich die Bilder vor dem inneren Auge vorzustellen. Die Bilder beginnen sich zu vermischen, sie verfremden sich mehr und mehr. Übrig bleiben Strukturen oder Muster. Schließlich bleibt nur eine schwache Erinnerung, die über kurz oder lang meist genauso verschwindet.
Die Bildserie „mind“ greift diese Erfahrung auf und vermischt sie mit Bildern aus der Heimat der Künstlerin. Die Bilder sind wie schwindende Erinnerungen an einen Traum. Beim Versuch sie sich vorzustellen verfremden sie sich zu Strukturen. Was man genau gesehen hat, in welcher Welt man sich gerade noch befunden hat, wird immer mehr zu einem Geheimnis.
Bewegt sich der / die BesucherIn durch den Installationsraum, so bewegen sich auch die Bilder leicht – verändern sich dadurch, lassen sich nicht in Ruhe betrachten. Dies wird durch das transparente Trägermaterial Seide verstärkt. Es bedingt, dass sich die Bilder beim Betrachten vermischen – miteinander, mit dem Raum, mit den betrachtenden Personen.
textile Rauminstallation 2012
Digitaldruck auf Seide